Pressebericht Ole Riexinger
Der 18 Jahre alte Ole Riexinger ist ein erfolgreicher Kanu-Fahrer – Vorbereitung auf die Saison läuft – Training findet in halb Europa statt
Für seine Erfolge im Jahr 2013 ist Ole Riexinger bei der Erligheimer Sportlerehrung ausgezeichnet worden. Nun bereitet sich der 18-jährige Kanu-Fahrer des KC Bietigheim auf die kommende Saison vor.
Bereits mit drei Jahren saß Ole Riexinger das erste Mal in einem Kanu, damals noch mit seinen Eltern. „Meine Eltern ließen mich erst selbst fahren, als ich schwimmen konnte. Deshalb hatte ich das unbedingt so schnell wie möglich lernen wollen“, erinnert sich der junge Erligheimer. Als er mit etwa fünf Jahren endlich schwimmen konnte, lag sein erstes Kanu unterm Weihnachtsbaum. Mit etwa neun Jahren begann er, Slalom zu fahren. Wenig später wagte sich Ole Riexinger das erste Mal ins Wildwasser und steigerte die Schwierigkeit immer weiter. Seit er 13 Jahre alt ist, betreibt der Schüler sein Hobby als Leistungssport. Das bedeutet acht bis elf Trainingseinheiten pro Woche. Meistens eine vor und eine nach der Schule. Im Winter werden vor allem Kraft und Ausdauer trainiert. „Oft gehe ich in den Kraftraum oder Joggen, aber auch im Wasser werden längere Distanzen oder Intervalltraining absolviert“, erklärt Riexinger. „Wichtig ist ein vielseitiges Training“, ergänzt sein Trainer Patrick Reyinger, der die A-Lizenz besitzt und selbst langjährige Erfahrung als Kanu-Fahrer hat.
Je näher die Wettkämpfe rücken, desto mehr wird das Training umgestellt auf Schnelligkeit und Technik. Damit Riexinger die zeitaufwendige Schufterei mit der Schule vereinbaren kann, besucht er die Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule in Stuttgart. Dort will er die Fachhochschulreife ablegen. Die Elite-Schule des Sports hat eine Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund und gibt talentierten Nachwuchssportlern die Möglichkeit, die zeitaufwendige sportliche Förderung mit der Schule in Einklang zu bringen. Für andere Hobbys bleibt kaum Zeit. „Ich treffe mich gerne mit Freunden, aber mit dem Fußball im Verein habe ich aufgehört“, erzählt der Kanu-Pilot.
Seine Leidenschaft für die Fahrten in reißenden Gewässern ist dafür umso größer: „Am besten sind aber die Trainingslager, einfach toll was man dort mit den anderen Fahrern gemeinsam erlebt.“ Da es im Umkreis von Bietigheim keine Möglichkeit gibt, um unter Wettkampfbedingungen zu trainieren, reist Riexinger durch halb Europa. Mit dem Landeskader und dem KC Bietigheim war er schon in Frankreich, Tschechien und der Slowakei sowie in verschiedenen Orten in Österreich, um unter möglichst anspruchsvollen Bedingungen an seinen Fertigkeiten im Wasser zu feilen. Die nächstgelegene Trainingsstätte für den KC Bietigheim bietet sich im Augsburger Eiskanal. Die Enz eignet sich größtenteils nur für das Ausdauertraining.
Doch der Trainingsaufwand zahlt sich aus: Im vergangenen Jahr siegte Ole Riexinger in der Slalom-Junioren-Klasse bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften. In der Saison 2012 belegte er den vierten Platz bei den Süddeutschen Meisterschaften und fuhr in den DC-Kader, einem Talentförderkader des Deutschen Kanuverbandes, dem die acht besten Slalom-Fahrer einer Altersklasse angehören.
Dann warf ihn eine Verletzung zurück. Im Sportunterricht renkte er sich einen Finger aus. Sechs Wochen musste der Vollblutsportler aussetzen. „Ich dachte, das darf ja wohl nicht wahr sein“, blickt der Nachwuchsathlet verärgert zurück. Der Weg zu alter Stärke war nicht einfach: „Aus diesem Loch wieder herauszukommen und sich wieder ranzukämpfen, war ein hartes Stück Arbeit. Dabei hat mir auch mein Trainer geholfen.“ Nun steht Ole Riexinger vor seinem letzten Junioren-Jahr, bevor er in den Herrenbereich aufrückt.
Konkrete Ziele hat er sich für die kommende Saison nicht gesteckt: „Ich will erst einmal abwarten, wie es läuft und dann das Beste daraus machen.“ Sein Trainer Reyinger versucht, ihn dabei zu unterstützen: „In jedem Bereich sind noch Kleinigkeiten zu verbessern, aber er ist schon auf einem sehr guten Niveau.“